"Wir wollen dem Schweigen
entgegenwirken und den Betroffenen eine Stimme verleihen"!
Auf den folgenden Seiten finden Sie die Inhalte des Ausstellungprojekts
"Armut grenzt aus", das im Jahr 2000 begonnen wurde und an dem
bis 2005 über dreißig Einzelpersonen und Institutionen im Rahmen
der Arbeitslosenselbsthilfe e.V. Osnabrück und des Arbeitskreises
"Armut und Gesundheit" der Lokalen Agenda 21 in Osnabrück
mitgearbeitet haben.
Das Ausstellungsprojekt "Armut grenzt aus" vereinigt zwei nacheinander
gefertigte Ausstellungsteile; die Armutsverläufe
und (K)ein
Leben mit Hartz IV. Darüber hinaus sind die Broschüren
Armut
und Reichtum und Armutsverläufe
erstellt worden. Begleitet wird das Projekt von einer Veranstaltungsreihe
aus Vorträgen, Lesungen und Worshops.
Die Ausstellung wird am 10. Dezember 2005 Im Osnabrücker Gewerkschaftshaus
eröffnet und ist ab Februar 2006 als Wanderausstellung ausleihbar.
Das Thema
Nach wissenschaftlichen Untersuchungen gelten 14% der Bundesdeutschen
als einkommensarm. Das heißt diese Menschen verfügen über
ein so geringes Einkommen, dass die Teilhabe am normalen gesellschaftlichen
Leben nicht mehr sichergestellt ist. Mit der Einführung von Hartz
IV verschärft sich die Situation der Betroffenen und der Personenkreis
wird größer.
Dies widerspricht dem sozialstaatlichen Grundsatz, wonach allen Bürgern
und Bürgerinnen ein sozio-kulturelles Existenzminimum zu gewährleisten
ist. Darüber hinaus leben gut ein Drittel der Bundesdeutschen in
einem lediglich prekären Wohlstand. Sie verfügen über ein
so geringes Einkommen, dass sie durch das Eintreten kritischer Lebensereignisse
(z.B. Erwerbslosigkeit) in Armut abrutschen können.
Auch die Veröffentlichung der ersten beiden Armuts- und Reichtumsberichte
der Bundesregierung hat zu keinem politischen Umdenken und Handeln geführt.
Armut gilt in der öffentlichen Diskussion immer noch als vernachlässigenswert,
als individuelles, schuldhaftes Versagen. Es wird sogar akzeptiert, dass
die Armutsquote in den vergangenen Jahren weiter gestiegen ist und im
Zuge der Hartz-Reformen weiter steigt.
Das Projekt "Armut grenzt aus" will Vorurteilen entgegenwirken
und Armut wieder zum Thema machen. Es beleuchtet Armut aus subjektiver
Sicht und im bundesweiten Zusammenhang. Anhand von Bildern, Texttafeln
und Publikationen werden Zusammenhänge aufgezeigt und wird den Betroffenen
eine Stimme verliehen.
Wir danken allen Bürger/innen, die mit uns
dazu beitragen, das Thema Armut wieder in die öffentliche Diskussion
zu bringen.
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